Meinrad Rahofer verstorben
Am 12. Februar ist der langjährige Geschäftsführer des Kuratoriums für Journalistenausbildung, Dr. Meinrad Rahofer, nach kurzer schwerer Krankheit im 55. Lebensjahr überraschend verstorben.
Dr. Rahofer war mehr als 20 Jahre für das KfJ tätig und hat in dieser Zeit mehrere Journalistengenerationen geprägt. Angeleitet durch seine Kernfrage „Wie wird man Journalist in Österreich?“ (gleichnamiger Titel eines seiner Bücher aus 1993) festigte er die Stellung des KfJ als eine der führenden Ausbildungsinstitutionen im Medienwesen. Dabei war sein Interesse auch stets von der Verschränkung zwischen wissenschaftlicher Theorie und journalistischer Praxis geprägt. Bereits in seiner Dissertation, 1990 am damaligen Salzburger „Institut für Publizistik“ unter der Betreuung von Univ.-Prof. Dr. Michael Schmolke verfasst, suchte Rahofer nach wissenschaftlichen Erklärungen für journalistische Stereotypenbildung in der österreichischen Tagespresse. Gemeinsam mit Heinz Pürer und Claus Reitan war er Herausgeber der fünften Auflage des Buch-„Klassikers“ „Praktischer Journalismus. Presse, Radio, Fernsehen, Online“ (UVK-Verlag 2004).
Seit rund zwei Jahrzehnten bestand zwischen dem KfJ und v.a. der Abteilung Journalistik am Fachbereich Kommunikationswissenschaft eine kontinuierliche und intensive Kooperationsbasis: M. Rahofer wirkte nach seiner Promotion als Universitätslektor, Referent, Autor und Herausgeber bei vielen Projekten der Salzburger Journalistik mit, war Partner bei der Organisation der „Salzburger Journalistik-Tage“, beim „Universitätslehrgang für Sportjournalismus“, Mitinitiator und erster Vorsitzender des Vereins „Initiative Qualität im Journalismus“ und nicht zuletzt stets ein offener Ansprechpartner, wenn es darum ging, StudentInnen Auskunft über Journalismus als Beruf zu geben.
Alljährlich kamen Studierende der Journalistik auch in den Genuss der beliebten KfJ-Stipendien für Redaktionspraktika oder des „großen“ Stipendiums für das „Journalisten-Kolleg“, gemeinsam mit einer einschlägigen Magisterarbeit für viele unserer AbsolventInnen ein sicheres „Ticket“ für einen erfolgreichen Berufseinstieg.
Der Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg, die Abteilung Journalistik sowie die Lehrgangsleitung des „Universitätslehrganges für Sportjournalismus“ trauern um Dr. Meinrad Rahofer als einen wichtigen Kooperationspartner und Garanten für ein funktionierendes „Scharnier“ zwischen universitärer Lehre und journalistischer Praxis, ich ganz persönlich um einen Freund und Kollegen, mit dem ich vor 30 Jahren die ersten journalistischen Berufserfahrungen bei zahlreichen gemeinsam besuchten Pressekonferenzen machen durfte.
Rudi Renger
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